Institut für Sozialorganik
Eine nachhaltige Wirtschaft ist das Credo unserer Zeit. Die geforderte Zukunftsfähigkeit der Wirtschaft kann jedoch mit dem "alten Denken" über Wirtschaft nicht erreicht werden. Der notwendige Paradigmenwechsel verlangt ein "neues Denken". Dieses neue Denken gibt dem Menschen als Ausgangspunkt und Ziel allen wirtschaftlichen Handelns den Vorrang vor ökonomischen Kategorien.
Es geht um die normative Frage, wie eine Wirtschaft von Menschen für Menschen aussehen sollte. Damit wird eine vierte Dimension der Nachhaltigkeit, die kulturelle Dimension oder auch "Sinn-Dimension", zur Grundlage wirtschaftlicher Gestaltungsfragen. Statt einem materiellen "Was" oder einem technischen "Wie" rückt das bewusstseinsorientierte "Warum" in den Vordergrund. Dies ermöglicht eine Neuausrichtung der ökonomischen, ökologischen und sozialen Dimensionen unseres Handelns, das sich an der Kernfrage misst: "Was ergibt Sinn?".
Links
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Blogartikel Wertbildungsrechnung
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Veranstaltungen
Am 21. November 2024 findet die Jahrestagung des Instituts für Sozialorganik zum Thema „Eine Idee wird Wirklichkeit – 40 Jahre Alnatura“ an der Alanus Hochschule in Alfter statt.
Wie sollte ein Unternehmen gestaltet sein, das den Menschen dient, die Entwicklung der Natur unterstützt und in unserer marktwirtschaftlichen Gesellschaftsstruktur ein Modell für nachhaltiges Wirtschaften darstellt? Der Ausgangspunkt für die Neugestaltung der Wirtschaft ist, die Wirtschaft neu zu denken. Der Mensch und seine freiheitliche Selbstentwicklung sind der Ausgangspunkt und das Ziel des ökonomischen Handelns. Alnatura– sinnvoll für Mensch und Erde wurde am 1. Oktober 1984, also vor 40 Jahren, gegründet und gehört zu den nachhaltigsten Unternehmen.
Wann
21.11.2024 , 10:30 Uhr - 16:30 Uhr
Ort
Campus II, Foyer
Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft
Am 30. November 2023 fand die Jahrestagung des Instituts für Sozialorganik zum Thema "Das Unternehmerprinzip: Über Menschen und Unternehmen" an der Alanus Hochschule in Alfter statt.
Die Tagung eröffnete durch den Vortrag von Maren Hofmeister (ehem. Intendantin der Mozartwoche Salzburg & Projektleiterin bei Alnatura) interessante Perspektiven aus dem Kunstbetrieb, die als reichhaltige Quelle für Erkenntnisse im Bezug auf unternehmerisches Handeln betrachtet wurden.
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf den eindrucksvollen Erfahrungen des Start-up-Gründers Jona Christians, der persönliche Einblicke und spannende Details in die Herausforderungen und Triumphe der Gründungsgeschichte von Sono Motors gab.
Ein weiterer inspirierender Ansatzpunkt ergab sich aus den Ausführungen von Alnatura-Gründer und Institutsleiter Prof. Dr. Götz E. Rehn, der darstellen konnte, wie unternehmerisches Denken als Lösungsansatz dienen kann, um unsere Gesellschaft aus den gegenwärtigen Herausforderungen zu navigieren.
Die ganzheitliche Betrachtung unternehmerischer Handlungsweisen als Schlüssel zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen führte anschließend an die Vorträge zu einer intensiven Podiumsdiskussion zwischen Tagungsteilnehmenden und Referentinnen und Referenten.
Einen Tagungsrückblick finden Sie auf YouTube.
Spenden
Als gemeinnützige Organisation ist das Institut für Sozialorganik dringend auf Spenden angewiesen, um die sozialorganische Forschung voranzutreiben.
Eine Unterstützung unserer Arbeit ist im Rahmen einer Bausteinpartnerschaft möglich, bei der zunächst für die Dauer von fünf Jahren ein finanzieller Baustein in Höhe von 2.500€ bis 10.000€ gespendet wird. Daneben besteht natürlich auch die Möglichkeit, das Institut mit einer Einmalspende zu unterstützen. Außerdem freuen wir uns auch, wenn Sie uns auch nicht-finanziellem Wege unterstützen können, z.B. mittels Sachspenden oder indem Sie uns dabei helfen, unsere Ideen zu kommunizieren.
Spenden per Überweisung
Kontoinhaber: Alanus Hochschule
IBAN: DE91 3702 0500 0007 0793 00
BIC: BFSWDE33XXX (Bank für Sozialwirtschaft)
Überweisungszweck: Baustein/ Spende Institut für Sozialorganik
Es besteht auch die Möglichkeit, das Institut über Steady zu unterstützen!
Beiträge für Sozialorganik
Seit Juni 2015 veröffentlicht das Institut für Sozialorganik in unregelmäßiger Abfolge Vorträge, Aufsätze und Forschungsarbeiten der Institutsmitglieder zu den Ideen und Gedanken der Sozialorganik.
Das Vorwort der Schriftenreihe von Prof. Dr. Götz E. Rehn können Sie sich hier herunterladen.
Sollten Sie Interesse an den Beiträgen zur Sozialorganik haben, wenden Sie sich einfach an uns.
Nr. 1/2016 Prof. Dr. Götz E. Rehn: Zusammenarbeit neu gestalten
Vortrag bei der Tagung "Kollektive Wertschöpfung - Die sich selbst führende Organisation" des Instituts für Sozialorganik am 4. November 2015 an der Alanus Hochschule in Alfter
Nr. 3/2015 Prof. Dr. Götz E. Rehn: Das Diktat der Transparenzgesellschaft und die Sehnsucht der Menschen nach Märchen
Vortrag bei der Tagung "Von der Leistung zur Schöpfung - wie wollen wir in Zukunft leben und arbeiten?" des Instituts für Sozialorganik am 5. November 2014 an der Alanus Hochschule in Alfter
Nr. 2/2015 Dr. Julia Döring: Fragen und Formen "kommunikativer Nachhaltigkeit"
Vortrag bei der Tagung "Von der Leistung zur Schöpfung - wie wollen wir in Zukunft leben und arbeiten?" des Instituts für Sozialorganik am 5. November 2014 an der Alanus Hochschule in Alfter
Nr. 1/2015 Prof. Dr. Götz E. Rehn: Wirtschaft neu denken
Antrittsvorlesung am 17.09.2007 an der Alanus Hochschule in Alfter
Ziele | Forschungsschwerpunkte
Das Institut für Sozialorganik ist an den Fachbereich Wirtschaft der Alanus Hochschule in Alfter bei Bonn angegliedert. Es widmet sich der Erforschung wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Phänomene unter besonderer Berücksichtigung der Geisteswissenschaft Rudolf Steiners. Die "sozialorganische" Methode, zu der Steiner wichtige Anregungen gegeben hat, ermöglicht es, die Resultate der etablierten Wirtschaftswissenschaften zu ergänzen und zu erweitern.
Die Sozialorganik betrachtet Wirtschaft als ein Organ des sozialen Organismus, wie ihn die Gesellschaft als Ganzes darstellt. Anders als ein natürlicher Organismus, der sich gemäß seinem Schöpfungsimpuls, dem ihm eingeprägten Urbild, stets typisch entwickelt, bedarf der soziale Organismus der immerwährenden bewussten Gestaltung durch die Ideen und Handlungen seiner Mitglieder, der handelnden Menschen.
Dabei wird ein Menschenbild zu Grunde gelegt, das den Menschen nicht als bloßes Eindrucks- oder Verhaltenswesen betrachtet, sondern als schöpferisches und freies Ausdruckswesen begreift, das aus Einsicht heraus sinnvoll handeln kann.
Wirtschaftlichen Phänomene werden in der Sozialorganik durch die sie bewirkenden Bildeprinzipien, d. h. dynamisch, auf den jeweiligen Entstehungsprozess bezogen, verstanden. Anders als in statischen oder mechanischen Modellen der von neoklassischen Annahmen geprägten Wirtschaftswissenschaften lassen sich die komplexen wirtschaftlichen Zusammenhänge so tatsächlich begreifen und daraus zielgerichtete Handlungsempfehlungen ableiten.
Forschungsschwerpunkte
Sozialorganische Grundlagenforschung
Die Grundlagenforschung umfasst die wissenschaftliche Aufarbeitung und Weiterentwicklung des sozialorganischen Ansatzes und seine Verortung im anthroposophischen sowie wirtschaftswissenschaftlichen Diskurs. Besondere Beachtung finden dabei die geistig-kulturellen Impulse im Wirtschaftsleben. Ein Ziel der sozialorganischen Forschung ist es, zu wirklichkeitsnahen und kontextabhängigen Begriffen und damit zu neuen Ansätzen zu kommen, die dem dynamischen Wirtschaftsleben gerecht werden und die Gestaltungsimpulse, die die Prozessen bewirken, besser zu fassen vermögen. Hierzu arbeitet das Institut für Sozialorganik mit Unternehmen zusammen, in denen sozialorganische Konzepte umgesetzt werden.
Führung
Die Sozialorganik erweitert den Begriff der Mitarbeiterführung um drei weitere Dimensionen von Führung: die "Führung durch den Kunden", die "Selbstführung" und die "Sinnführung".
Mitarbeiterführung im Sinne der sozialorganischen Führungsidee versteht sich als Begleitung des Mitarbeiters in dessen Selbstführung und Freiheit. Grundlage dafür ist eine Haltung, die den anderen als Individuum toleriert und an seine individuelle Entwicklungsfähigkeit glaubt. Als eine praktische Orientierungs- und Reflexionshilfe wurde das Modell der "Situativen Mitarbeiterführung" entwickelt, das verschiedene Führungskompetenzen bzw. Formen der Kommunikation und Zu¬sammenarbeit voneinander unterscheidet.
Unternehmenskultur
Eine Neuausrichtung unternehmerischer Aktivitäten ist unerlässlich. Nur wenn die Wirtschaft das Thema Nachhaltigkeit grundsätzlich in ihrem Denken und Handeln lebt, kann die Zukunft von Mensch und Erde gesichert werden. Dieser notwendige Wandel verlangt nach einem radikal neuen Denken über Wirtschaft. Ihr Sinn ist nicht primär die Erfolgsmaximierung, sondern vor allem die Maximierung des Sinns.
Wertbildungsrechnung (WBR)
Die Wertbildungsrechnung (WBR) ist ein Steuerungs- und Führungsinstrument des unternehmensinternen Rechnungswesens. Ziel ist es, Leistungsverflechtungen zwischen Leistungserbringern und Leistungsempfängern transparent und anschaulich darzustellen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Leistungsströme. Hiermit unterscheidet sich die WBR im Kern von herkömmlichen Formen der Kostenrechnung. Alles, was auf der Seite eines Unternehmens zur Entstehung einer Leistung (z. B. eines Produkts) beiträgt, wird nicht als Kostenfaktor betrachtet, sondern als Leistung, die in den Wert eines Produktes einfließt. Diese Begrifflichkeit führt zu einer anderen Betrachtung von Mitarbeitern: Erscheinen sie in herkömmlichen Kostenrechnungsmodellen als Kosten, die es möglichst zu minimieren gilt, so legt die WBR den Fokus darauf, dass ein Wert stets durch die Leistungen der Mitarbeiter gebildet wird. Diesem Wert gegenüber treten die Kunden, die ihre Wertschätzung durch den Kauf oder Nichtkauf der erbrachten Leistungen ausdrücken. Wertströme abzubilden und sinnvolle Begriffe anzuwenden, ist ein wichtiges Ziel der WBR.
Die Arbeit des Instituts für Sozialorganik im Bereich der Wertbildungsrechnung fokussiert sich vor allem auf folgende Schwerpunkte:
- Erforschung der sozialorganischen Grundlagen der WBR
- Definition der Aufgaben und Funktionen der WBR im Rahmen von Forschungsaufenthalten in Unternehmen
- Analyse der Wirkungen der WBR als angewandte Erfolgsrechnung im Rahmen von Forschungsaufenthalten in Unternehmen
- Bekanntmachung der WBR als Alternative zu traditionellen Methoden der Erfolgsrechnung
- Untersuchung der Wechselwirkung der WBR mit dem gelebten Führungsverhalten und Bestimmung der erforderlichen Rahmenbedingungen mit dem Schwerpunkt der geistig-kulturellen Dimension wirtschaftlichen Handelns
- Weiterentwicklung der WBR als sozialorganisches Steuerungsinstrument nach dem Gegenstromprinzip
Tätigkeiten | Kooperationen
Das Institut für Sozialorganik erbringt u. a. folgende Leistungen:
- Tagungen zu aktuellen Themen
- Vorlesungen
- Betreuung von Bachelorarbeiten
- Forschungsprojekte zur Wertbildungsrechnung und Führung auf dem Weg in die Selbstorganisation
- praxisnahe Vorträge zu Themen rund um sozialorganische Führung, Achtsamkeit und Digitalisierung, Organisationsgestaltung, New Work und Wertbildungsrechnung
- Arbeitsgruppen und Workshops, in denen sozialorganische Ideen und Methoden direkt erprobt werden können.
Weitere Kooperationen werden aktuell entwickelt. Das Institut für Sozialorganik strebt Kooperationen mit anderen universitären und wissenschaftlichen Einrichtungen sowie Unternehmungen im In- und Ausland an, die sich mit ähnlichen Fragestellungen bzw. Forschungsvorhaben beschäftigen.
Kontakt zum Institut für Sozialorganik
Institut für Sozialorganik an der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft
Villestraße 3
53447 Alfter
+49(0)2222.9321-1644
sozialorganik@alanus.edu