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Fünf Fragen an Helena Schenk

Helena Schenk studiert im vierten Semester Malerei an der Alanus Hochschule. Während der Coronakrise hat sie das Unternehmen Pufon gegründet, das von Künstlern gestaltete Masken vertreibt. Wir haben sie gefragt, warum sie das Unternehmen gegründet hat und welche Kenntnisse sie aus ihrem Kunststudium einbringen kann.

 1.    Sie studieren im vierten Semester Malerei. Während der Coronakrise haben Sie ein Unternehmen gegründet. Warum?

Es war diese Zeit, in der alle gerade zu Hause saßen und nicht wussten, was auf einmal los war. Niemand ist rausgegangen, der Kontakt zu anderen Personen hat nur noch über Video-Calls stattgefunden, und viele wussten auf einmal nichts mehr mit sich anzufangen. Nach einem Zoom-Meeting mit meinem Dozenten Michael Reisch habe ich zu meinem Kommilitonen Emilio Holguin gesagt, dass man in dieser Zeit eine gute Idee bräuchte. Wir tauschten uns aus: Emilio dachte sich – wenn alles gerade still steht, vielen Künstlern ihre Aufträge wegfallen und Lokale schließen müssen, wodurch keine Einnahmen mehr generiert werden können – warum nicht die Zeit nutzen, um diesen Problemen unterstützend entgegenzuwirken? Aus einer Idee wurde schnell Realität. Durch die große Nachfrage haben wir den nächsten Schritt gewagt und uns selbstständig gemacht. Innerhalb eines Tages entstand damals das Grundgerüst für unser Unternehmen Pufon.


2.    Pufon: Für was steht das, und was für ein Unternehmen ist es?

Pufon steht für Put yoUr Filter ON - also Setze deinen Filter auf.
Wir verkaufen von Künstlerinnen und Künstlern gestaltete Masken. Der Erlös soll sowohl die Künstlerinnen und Künstler als auch die Verkäuferinnen und Verkäufer der Masken unterstützen. Wir bieten auch individuelle Logo-Masken an. Im Grunde sind wir ein Unternehmen, das für viele Menschen einen Mehrwert bietet. Genau wie unsere Masken – sie schützen unsere Mitmenschen durch das Tragen, sie sehen schön aus und wir unterstützen die, die unter der Krise leiden.

Wir haben uns intensiv mit dem Thema Masken auseinandergesetzt. Mittlerweile können wir unseren Kundinnen und Kunden ein Produkt anbieten, das im Rahmen der Möglichkeiten einige Punkte, die wir als sehr wichtig erachten, mitbringt. Unsere Pufon-Masken haben einen antibakteriellen Filter (es sind keine FFP-Masken gegen Covid-19), sind sehr atmungsaktiv und bei 60°C waschbar. Der Nasenbügel hilft gegen eine beschlagene Brille. Grundsätzlich lässt sich die Maske sehr angenehm tragen, sie ist sehr leicht.

 

3.    Seit einiger Zeit vertreiben Sie die Masken über einen Onlineshop. Wie haben Sie zuvor den Vertrieb organisiert?


Anfangs haben wir die Masken über Instagram-Posts oder einfach unterwegs an Freunde und Bekannte verkauft. Das hat erstaunlich gut funktioniert und Spaß gemacht, aber das war keine langfristige Lösung. Mittlerweile nutzen wir zwei verschiedene Vertriebswege: Zum einen den Onlineshop, der auch über Instagram läuft. Zum anderen können unsere Kundinnen und Kunden unser Produkt in 20 kleinen Lokalen in Köln und Bonn, die ebenfalls am Verkauf jeder Maske mitverdienen, kaufen.

 

4.    Sie vertreiben Masken – ein Produkt, das in der Coronakrise stark nachgefragt wird. Zurzeit herrscht in einigen Bereichen eine Maskenpflicht. Für den Fall, dass diese abgeschafft wird – was machen Sie dann?

Also erstmal werden die Masken ein wichtiger Bestandteil unseres Alltags bleiben. Aber natürlich haben wir nicht vor, für immer Masken zu produzieren und hoffen, dass das Risiko, an Covid-19 zu erkranken, dauerhaft sinkt. Es kann sein, dass wir Pufon als rundes, schönes Projekt abschließen werden. Wir spielen aber auch mit dem Gedanken, uns zukünftig auf andere Produkte zu konzentrieren. Denn der unterstützende und künstlerische Gedanke kann schließlich mit jedem Produkt fortgeführt werden. Und dazu kommt natürlich, dass die Arbeit sehr viel Spaß macht und spannend ist. Es wäre schade, das ganze Projekt nicht weiterzuführen.

 

5.    Können Sie Inhalte aus Ihrem Kunststudium bei der Unternehmensgründung einbringen?

Im Studium habe ich unter anderem gelernt, meine Arbeit zu hinterfragen und diese in Bezug auf die Umwelt einzuordnen. Dieser kritische Blick hilft mir sehr beim Aufbau von Pufon, da ich nicht nur meine subjektive Perspektive in Entscheidungsprozesse einbringe, sondern alles in Zusammenhänge und Relationen setzen kann. Das führt dazu, dass ich das große Ganze nicht aus den Augen verliere und Ziele schneller erreiche. Die Kompromissbereitschaft, die ich als Unternehmerin eines Start-ups haben muss, ist allerdings neu für mich. Umso schöner ist, dass ich festgestellt habe, dass nichts was man lernt, allgemein gelten muss.

Fünf Fragen an Helena Schenk