1.) Sie studieren im fünften Semester BWL – Wirtschaft neu denken mit beruflicher Praxis. Was ist das Besondere an dem Studium?
Die Kombination aus BWL, Nachhaltigkeit, Kunst und Philosophie macht den Studiengang besonders. Dieser ist meiner Meinung nach einzigartig in Deutschland. Toll finde ich die kleinen Gruppengrößen, die einen regen Austausch und Diskussionen in den Seminaren ermöglichen. Generell ist die Atmosphäre an der Hochschule total herzlich und persönlich.
2.) Insgesamt verbringen Sie während Ihres Studiums 60 Wochen bei Ihrem Praxispartner und sammeln dort Berufserfahrung. Welche Vorteile hat das und welche Bereiche haben Sie bereits während Ihrer Praxisphasen kennengelernt?
In den Praxisphasen kann ich das in der Theorie erlernte Wissen im Unternehmen anwenden. So sammele ich schon während des Studiums Berufserfahrung und bekomme spannende Einblicke in die Praxis. Gerade der Wechsel zwischen Theorie und Praxis macht den Studiengang spannend und abwechslungsreich.
Mein Praxispartner Service-Bund ist ein Zusammenschluss aus rund 30 Lebensmittelgroßhändlern, die in ganz Deutschland verteilt sind. Die Praxisphasen absolviere ich entweder in der Zentrale in Lübeck oder an einem anderen Standort. In meiner ersten Praxisphase habe ich erst einmal alle Bereiche durchlaufen (Lager, Kommissionierung, Einkauf, Vertrieb, Auslieferung, Logistik usw.), um einen Überblick zu bekommen und die Abläufe kennenzulernen. Die darauffolgenden Praxisphasen hatten jeweils einen Schwerpunkt. So war ich in einer Praxisphase im Einkauf, einmal im Bereich Controlling/Personal und ein anderes Mal im Marketing. In dieser Zeit bekomme ich meistens Projekte, die ich eigenständig bearbeite. Super ist, dass ich Präferenzen und Wünsche angeben kann und somit aktiv meine Praxisphasen mitgestalte.
3.) Mit welchen Studieninhalten setzen Sie sich im Studium auseinander?
Neben den klassischen BWL-Inhalten wie beispielsweise Rechnungswesen, Marketing, Statistik, Controlling oder Personal liegt der Fokus auf Nachhaltigkeit. Dabei wird vermittelt, wie man nicht nur ökonomisch, sondern auch sozial verträglich Wirtschaften kann ohne dabei die Umwelt zu beeinträchtigen. Ergänzend dazu belege ich Kunstmodule und Veranstaltungen des Studium Generale, die mir einen anderen Blickwinkel eröffnen und zudem auch einen interdisziplinären Austausch ermöglichen.
4.) Welche Rolle spielt die Kunst im BWL-Studium?
Kunst im BWL-Studium mag zunächst einmal sehr ungewöhnlich klingen. Ich war am Anfang des Studiums selbst skeptisch, jedoch ist diese extrem bereichernd. Die Module sind sehr breit gefächert von Zeichnen über Schauspiel und Eurythmie. Ziel ist, durch die Kunst neue Blickwinkel zu bekommen und häufiger die Perspektive zu wechseln. Dies lässt sich auch sehr gut auf die Wirtschaft übertragen. Zudem dienen die künstlerischen Einheiten der Persönlichkeitsbildung und fördern den Zusammenhalt einer Gruppe.
5.) Sie konnten sich ab dem zweiten Semester spezialisieren. In welchem Bereich vertiefen Sie Ihr Fachwissen. Können Sie dieses bei Ihrem Praxispartner anwenden?
Ich habe mich für eine Vertiefung im Bereich „Nachhaltige Unternehmensführung“ entschieden. Diese beinhaltet Module wie Nachhaltigkeitsmanagement oder Green Human Ressource Management. Tatsächlich konnte ich schon einiges vom gelernten Wissen in den Praxisphasen anwenden. Ich habe beispielsweise in der letzten Praxisphase einen Nachhaltigkeitsbericht geschrieben, was zufällig im vorherigen Semester im Lehrplan von Nachhaltigkeitsmanagement stand.