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1. Woher kommen Sie? Und was ist Ihr beruflicher Hintergrund?
Ich komme ursprünglich aus Allentown, Pennsylvania, in den USA, aber mein letzter Wohnsitz war Philadelphia. Meinen Bachelor of Fine Arts in Tanzperformance erhielt ich 2014 von der Shenandoah University in Winchester, Virginia. Danach habe ich professionell für mehrere Tanzkompanien an der Ostküste getanzt: Philadelphia, Washington D.C. und New York City. 2019 ging ich wieder zur Schule und schloss im vergangenen Juni meinen Master in Tanz-/Bewegungstherapie an der Drexel University in Philadelphia ab. Ich habe unter anderem ein großes Interesse an Tanzimprovisation sowohl Solo als auch Partnerarbeit. Ich bin jedoch von allen Kunstformen stark beeinflusst und inspiriert und arbeite gerne mit anderen künstlerischen Medien zusammen.
2. Sie haben ein Fulbright-Stipendium erhalten und werden bis Juli 2022 in Deutschland bleiben. Warum sind Sie nach Deutschland an die Alanus Hochschule gekommen?
Ein Teil meines Interesses, an die Alanus Hochschule zu kommen, war die Teilnahme am Studiengang Eurythmietherapie. Alanus scheint ein verstecktes Juwel zu sein, das Einblicke in die Arbeit der Geist-Körper-Verbindung und andere kontemplative Kunstpraktiken bietet. Ich hoffe, mehr über dieses Studiengebiet zu erfahren, wenn ich in mein Fachgebiet der Tanz-/Bewegungstherapie (DMT) einsteige. Ich bin daran interessiert, herauszufinden, wie DMT und Eurythmie ineinandergreifen und sich gegenseitig inspirieren. Das wird mir als Therapeutin nützlich sein.
3. Was genau machen Sie an der Alanus Hochschule, an welchen Projekten arbeiten Sie gerade?
Ich bin hier am Forschungsinstitut für Künstlerische Therapien tätig, wo ich in einem großen Internationalen Projekt mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der International Research Alliance CATs mitarbeite. Gemeinsam mit Prof. Sabine C. Koch erstellen wir systematische Reviews über die Evidenz der Künstlerischen Therapien. Das letzte Review war zum Einsatz der Kunst-, Musik-, Tanz- und Theatertherapie im Bereich Demenz. Zudem arbeite ich am Journal of Arts Therapies (JAT), dem Open Access Online Journal für die Künstlerischen Therapien, mit.
Als Teil der internationalen Studentengemeinschaft werde ich zudem Ende Oktober einen Tanz-/Bewegungstherapie-Workshop anbieten und bei der Stipendienverleihung am 28. Oktober auftreten. Ich hoffe, dass ich weiterhin an den Veranstaltungen des International Office teilnehmen kann, da ich sehr dankbar bin, Teil der internationalen Gemeinschaft der Alanus Hochschule zu sein.
4. Sie sind ausgebildete Tanztherapeutin. Wie bringen Sie diese Perspektive an der Alanus Hochschule ein?
Ich würde sagen, dass meine Ausbildung in der Tanz- und Bewegungswissenschaft verwurzelt ist. Und mein Masterabschluss in Tanz-/Bewegungstherapie (DMT) ist ganz frisch. Das versetzt mich in eine völlig offene, forschende Position, in der ich hoffe, durch die Teilnahme an Eurythmiekursen und Eurythmietherapie noch mehr zu lernen. Das DMT-Feld wächst ständig und erweitert sein Spektrum an Wissen. Da ich noch nicht am Eurythmietherapieprogramm oder an den Eurythmiekursen teilgenommen habe, bin ich mir nicht sicher, wie ich mich darin einordnen kann. Ich freue mich jedoch darauf, mehr über die Eurythmietherapie zu erfahren, bevor ich über Ähnlichkeiten und Unterschiede zur Arbeit eines Tanz-/Bewegungstherapeuten nachdenke.
5. Was erhoffen Sie sich von Ihrem Aufenthalt in Deutschland und an der Alanus Hochschule?
Erst einmal danke ich der Hochschule, insbesondere dem International Office, für die umfassende und großzügige Unterstützung! Einer meiner Wünsche ist natürlich, in die deutsche Kultur einzutauchen und meine deutschen Sprachkenntnisse zu verbessern. Ich bin Anfängerin, werde aber das ganze Jahr über kontinuierlich an dieser Sprache arbeiten. Außerdem hoffe ich, an Eurythmie- und Eurythmietherapiekursen teilnehmen zu können, die speziell für die Alanus Hochschule angeboten werden und mehr über die Kunstszene in Bonn und Alfter zu erfahren. Ein Ziel von mir ist es, DMT-inspirierte Bewegungskurse in der Gemeinde anzubieten, bevor meine Zeit in Deutschland endet.