„Hilf uns, es selbst zu tun“, gemäß diesem Motto will die Montessori-Pädagogik Kinder und Jugendliche entwicklungsgerecht fördern und auf ihr weiteres Leben vorbereiten – ein Anspruch, mit dem Montessori-Schulen in Deutschland seit vielen Jahren eine weithin geschätzte Alternative zu staatlichen Regelschulen bieten. Doch wie beurteilen Ehemalige ihre Schulzeit im Rückblick? Und wie bewerten sie deren Einfluss auf ihre Entwicklung? Antworten auf diese und weitere Fragen gibt eine aktuelle, von der Software AG – Stiftung (SAGST) geförderte Absolventenstudie, deren Ergebnisse nun unter dem Titel „Man lernt Sachen, die man wirklich braucht“ veröffentlicht wurden. 800 Ehemalige von 26 Montessori-Schulen in acht Bundesländern haben an der Befragung teilgenommen. Sie wurde von der Alanus Hochschule in Alfter in Kooperation mit dem Montessori Bundesverband Deutschland wissenschaftlich begleitet und ausgewertet.
„Die Software AG – Stiftung unterstützt seit rund 30 Jahren das freie Schulwesen in Deutschland sowie in großen Teilen von Europa dabei, innovative Wege im Bereich Erziehung und Bildung zu gehen“, erläutert SAGST-Projektleiter Andreas Rebmann. „Vor diesem Hintergrund interessieren uns insbesondere die Stärken und Entwicklungspotenziale der Reformpädagogik aus der Sicht derjenigen, für die sie gedacht ist.“ Wie die Studie zeigt, blicken viele Ehemalige auf positive Erfahrungen während ihrer Schulzeit zurück. Besonders bereichernd finden sie die Erziehung zur Selbstständigkeit, Gemeinschaftserlebnisse, gegenseitige Wertschätzung sowie die Freude am Lernen, die sie an den Schulen erfahren haben. Als Erwachsene sind sie im Vergleich zur Gesamtbevölkerung überdurchschnittlich häufig ehrenamtlich aktiv und politisch engagiert. Bei der Berufswahl zeigen sich Schwerpunkte bei Arbeitsbereichen, die mit Menschen, Beziehungen und Innovationen oder kreativer Gestaltung zusammenhängen.
„Wir sind überzeugt davon, dass von der Retrospektive ehemaliger Schülerinnen und Schüler auf die Schulzeit wichtige zukunftsweisende Impulse ausgehen – nicht nur für die betreffenden Einrichtungen, sondern auch für uns als Stiftung“ so Rebmann weiter. Bereits in der Vergangenheit hatte die SAGST deshalb entsprechende Absolventen-Studien – etwa mit ehemaligen WaldorfschülerInnen – ermöglicht. Dabei kam insbesondere die langjährige Expertise des kürzlich verstorbenen Erziehungswissenschaftlers Prof. Dr. Dirk Randoll zum Tragen, der auch an der aktuellen Montessori-Studie mitgewirkt hat. Deren Ergebnisse werden in einer Buchpublikation im Beltz Verlag veröffentlicht, die darüber hinaus einen Überblick über die Montessori-Pädagogik und ihre Entwicklung sowie aktuelle Herausforderungen in Deutschland gibt.
Neuerscheinung:
Jörg Boysen / Dirk Randoll / Nina Villwock
„Man lernt Sachen, die man wirklich braucht“
Ehemalige Montessori-Schüler:innen kommen zu Wort
Beltz Juventa: Buch, broschiert, 111 Seiten
ISBN: 978-3-7799-7098-9
Mehr Informationen auf der Webseite Verlagsgruppe Beltz
Abbildung Buchcover: © Beltz Juventa