Bei der Regionalverkehr Köln GmbH (RVK) sind seit kurzem 35 Brennstoffzellen-Hybridbusse und zwei Wasserstofftankstellen in Betrieb. Studierende der Alanus Hochschule waren in einem Wettbewerb aufgefordert, Ideen für die Gestaltung der Tankstellen einzureichen. Bei der feierlichen Einweihung der - in ihrem Umfang in Europa einzigartigen - Busflotte konnten die künstlerisch gestalteten Tankanlagen präsentiert werden. Zwei Teams hatten mit ihren Entwürfen überzeugt und setzten sie auf den vier Meter hohen und fast 14 Meter langen Wänden der Tankstelle in Meckenheim und auf den 20 Meter hohen Tanks in Wermelskirchen um, beides Betriebsstandorte der RVK.
Den ersten Platz des Wettbewerbs erreichten drei Studierende der Malerei: Anna Dippel, Carlos Herrera und Helena Schenk. Sie setzten sich für ihren Gestaltungsvorschlag intensiv mit dem elektrochemischen Vorgang der Brennstoffzelle in den Bussen auseinander. „Dass wissenschaftlicher Fortschritt für den Schutz der Umwelt genutzt wird, ist eine wunderbare Entwicklung und daher auch Thema unserer Gestaltung“, so die Studierenden. Ihr Werk ist am Standort Meckenheim zu sehen. Den zweiten Platz erreichten Christina Hunold und Konstantin Behr aus dem Studiengang Kunst-Pädagogik-Therapie. Sie gestalteten die Wasserstofftankstelle der RVK in Wermelskirchen.
Als alternativer Kraftstoff verursacht Wasserstoff lokal annähernd keine Emissionen im Hinblick auf Abgas und die sehr reduzierten Betriebsgeräusche, da die Busse mit einem Elektromotor ausgerüstet sind. Eugen Puderbach, Geschäftsführer der RVK, betont „den Wert dieses alternativen Antriebs für einen wirkungsvollen Klimaschutz. Sebastian Schuster, Landrat des Rhein-Sieg-Kreises, ergänzt: „Wir sind stolz, Teil einer Vorreiterrolle zu sein, die europaweit Beachtung findet und möchten weitere Regionen ermutigen, sich ebenfalls auf den Weg zu machen und damit einen substantiellen Beitrag für den Klimaschutz zu leisten.“
Das Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur investiert rund 14 Millionen Euro in das Projekt. Weitere Fördermittel in Höhe von insgesamt rund 7 Mio. Euro kommen von der EU.
Robert Missen von der Europäischen Kommission, Generaldirektion Mobilität und Verkehr (GD MOVE): Innovation & Forschung zeigt sich als einer der Fördergeber überzeugt von dem richtungsweisenden Charakter des Projekts: „Der Ersatz von Dieselbussen durch eine neue Flotte von Brennstoffzellenbussen ist ein wunderbares Beispiel für die Entkarbonisierung des Verkehrs und die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs. Besonders beeindruckend ist, dass dies nicht in einer Hauptstadt, sondern in einer Vorstadtregion geschieht. In Brüssel werden wir den Erfolg dieser Initiative genau verfolgen, und ich bin sicher, dass dies in der EU ein Beispiel für bewährte Verfahren für einen sauberen Überlandbusverkehr sein wird.“
Das Thema Klimaschutz durch alternative Antriebe steht bei der RVK schon seit 2009 mit an erster Stelle. Bis Ende 2021 wird die RVK im Rahmen der Förderprojekte weitere 15 Brennstoffzellen-Hybridbusse an den entsprechenden Standorten im Rhein-Sieg-Kreis, dem Rheinisch-Bergischen Kreis und in Hürth in ihre Busflotte integrieren.
Foto: RVK
BU: Vorstellung Europas größter Brennstoffzellen-Hybridbusflotte und RVK-Wasserstoff-Tankstelle in Meckenheim (v.l.n.r.): Bürgermeister Bert Spilles (Meckenheim), Landrat Sebastian Schuster (Rhein-Sieg-Kreis), Eugen Puderbach (Geschäftsführer RVK), Landrat Günter Rosenke (Kreis Euskirchen, Aufsichtsratsvorsitzender RVK), Lionel Boillot (Projekt-Manager FCHJU), MDirig Johannes Wieczorek (Leiter Unterabteilung Klimaschutz im Verkehr, Umwelt- und Lärmschutz im BMVI) und Robert Missen (EUROPEAN COMMISSION, Directorate-General for Mobility & Transport - Head of Unit B-3: Innovation & Research). Die Wand im Hintergrund wurde von Studierenden der Alanus Hochschule gestaltet und ist Teil der Tankstelle.