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Stipendium eröffnet Perspektiven

Internationaler Student an der Alanus Hochschule finanziell gefördert

Die Corona-Pandemie beeinflusst Menschen und Gesellschaft massiv. Dies betrifft auch Studierende, insbesondere aus dem Ausland. Die Stiftung der Akademie für Internationale Bildung (AIB-Stiftung)  hat in Kooperation mit der Alanus Stiftung daher ein Stipendium für internationale Kunststudierende der Alanus Hochschule geschaffen. Dieses unterstützt aktiv Studierende aus dem Ausland, die aufgrund der Corona-Situation vor finanzielle Herausforderungen gestellt werden. Die Leistungen des Kunststipendiums umfassen die Übernahme der Studiengebühren sowie die Finanzierung eines intensiven Deutschkurses. Ziel ist es, den Studierenden dahingehend zu helfen, das Studium ohne finanzielle Beeinträchtigungen fortsetzen zu können.

Für Marcelo da Silva Terra aus Brasilien, der seit September 2020 Eurythmie an der Alanus Hochschule studiert, war das neu geschaffene Kunststipendium eine willkommene Hilfe. Im Interview spricht da Silva Terra darüber, warum das Kunststipendium für ihn zur richtigen Zeit kam, wie er auf die Eurythmie aufmerksam wurde und warum ein Bewegungsstudium auch digital möglich ist.

 

Warum haben Sie sich für ein Studium an der Alanus Hochschule entschieden?

Auf meiner ersten Reise nach Europa und Deutschland im Jahr 2018 lud mich eine Freundin zu einem Tanztraining an der Alanus Hochschule ein. Sie studierte Eurythmie, wovon ich bis dahin noch nie etwas gehört hatte. Damals war mir noch nicht klar, dass dieser Eurythmie-Kurs einige Zeit später erneut meinen Weg kreuzen würde. Ich bekam die Gelegenheit, mit Professor Bart-Jeroen Kool ein Aufnahmegespräch zu führen und nahm an einer Campus-Tour teil. Ich war begeistert von allem was ich hörte und sah. Danach war ich fest entschlossen, an der Alanus Hochschule zu studieren.

Sie sind seit September 2020 an der Alanus Hochschule. Was hat Sie dazu bewegt, Eurythmie zu studieren?

Meine besondere Beziehung zu Tanz, Theater und Kunsttherapie war ausschlaggebend dafür, Eurythmie als Studiengang zu wählen. In Brasilien war ich als Schauspieler und Lehrer für brasilianische Rhythmen tätig. Daneben habe ich eine dreijährige Ausbildung in Kunsttherapie absolviert und viele Jahre mit Kindern, Jugendlichen sowie älteren Menschen in der Sozialhilfe gearbeitet. Als ich nach Deutschland kam, suchte ich nach einer Ausbildung, die mir eine Arbeit mit Menschen ermöglichen sollte. Dabei stellte ich fest, dass die Eurythmie viele Berührungspunkte mit meinen bisherigen Schwerpunkten hat.

Welche Erfahrungen haben Sie nach einem Jahr Corona-Pandemie gesammelt? Wie hat die Krise Ihr Studium und Ihren Alltag verändert?

Meiner Meinung nach kann man aus jeder schlechten Situation etwas lernen und sich Tag für Tag weiterentwickeln. Ich habe zum Beispiel während Corona gelernt mit meinen Ängsten umzugehen. Im Studium war die Anpassung am Anfang gar nicht so einfach. Normalerweise besteht das Eurythmiestudium aus sehr aktiven Bewegungen, Choreografien, Gruppenarbeiten und intensiven Übungen. Von zu Hause aus war es auf einmal nicht mehr möglich, die gleichen Empfindungen zu erfahren, die das Präsenzstudium bietet. Stattdessen habe ich angefangen meine eigenen Qualitäten und Möglichkeiten intensiv zu erforschen. Ich musste mich dabei viel mehr auf mich selbst konzentrieren, als ich es bisher gewohnt war. Mit der Zeit konnte ich aber immer mehr auf Details achten, die mir vorher nicht aufgefallen waren. In der Kommunikation mit meiner Familie und mit meinen Freunden waren die Veränderungen sehr ähnlich.

Wie viel Ihres Studiums fand coronabedingt digital statt? Und wie können wir uns ein Bewegungsstudium im virtuellen Raum vorstellen?

Praktisch die Hälfte des letzten Semesters fand wegen der Corona-Pandemie online statt.
Das war eine erstaunliche Erfahrung. Anfangs dachte ich, dass das Eurythmiestudium online nicht funktionieren kann. Das tut es aber, obwohl es anders und nicht ohne Herausforderungen ist. Um das eigene Potenzial trotzdem vollständig entfalten zu können, muss man bewusst die bisher bekannte Komfortzone verlassen. Wenn das geschafft ist, werden wir mit all diesen Erfahrungen stärker sein. Ich werde stärker sein.

Sie haben ein Kunststipendium für internationale Studierende der Alanus Hochschule erhalten. Inwiefern war das Stipendium für Sie eine Unterstützung im Studium?

Ich war sehr glücklich, dass ich ein Stipendium für ein Semester an der Alanus Hochschule erhalten habe. Ich habe dieses Stipendium von der AIB-Stiftung durch die Empfehlung von Marcelo da Veiga (Anm. d. Redaktion: Vorsitzender der AIB-Stiftung und Leiter des Instituts für Bildung und gesellschaftliche Innovation (IBUGI) – ein An-Institut der Alanus Hochschule) erhalten und bin sehr dankbar dafür. Dieses Stipendium kam zur richtigen Zeit, als der Lockdown begann. Eine Arbeitsstelle, die ich fast sicher hatte, kam deswegen kurzfristig leider nicht mehr zustande und ich hätte beinahe das Semester nicht mehr finanzieren können. Aber das Stipendium gab mir die notwendige Zeit, mich selbst zu organisieren. Ich hoffe, dass die Situation sich bald normalisiert und ich wieder arbeiten kann.

Stipendium eröffnet Perspektiven