Die Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft forscht innerhalb eines Kooperationsprojekts mit der Universität Luxemburg zum Umweltbewusstsein und Umweltverhalten der Genration Z unter besonderer Berücksichtigung einer waldorfpädagogischen Sozialisation. Erste Forschungsergebnisse konnten im Januar 2025 bei der internationalen Conference on Environmental, Cultural, Economic & Social Sustainability in Florida vorgestellt werden.
Das Forschungsprojekt von Prof. Dr. Stefanie Greubel und Prof. Dr. Jost Schieren von der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft sowie Prof. Dr. Janne Fengler von der Universität Luxemburg befasst sich mit Herausforderungen und Gestaltungspotenzialen der Generation Z in Bezug auf deren Umweltbewusstsein und Umweltverhalten. Besondere Berücksichtigung findet der Umgang von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit einem waldorfpädagogischen Hintergrund. Dem Konzept der Waldorfpädagogik liegt ein ökologisch-ganzheitlicher Lebensentwurf zugrunde. Lassen sich bei Waldorfschüler:innen besondere Haltungen, Bewältigungsstrategien und Handlungsmuster finden?
Erste Projektergebnisse stellten Prof. Dr. Greubel und Prof. Dr. Fengler im Januar 2025 in Florida vor. Und tatsächlich: Bei Schüler:innen zwischen zwölf und achtzehn Jahren wirken sich sowohl das Alter, der Besuch einer Waldorfschule als auch spezifische Merkmale des Familiensystems signifikant auf das Umweltwissen aus. Daneben konnte das Forschungsteam feststellen, dass ältere Schüler:innen sowie die, die eine Waldorfschule besuchen oder spezifische familiäre Merkmale aufweisen (z.B. Sprache oder Religion), über ein höheres Umweltwissen als jüngere Schüler:innen ohne diese Kontexte verfügen. Bezogen auf die Haltung zu umweltrelevanten Themen sind als stärkste Faktoren das Vorbildverhalten der Familie und ein hohes Wissen in diesem Bereich zu benennen. Für das tatsächliche (selbstdokumentierte) nachhaltige Verhalten spielen Faktoren wie das Geschlecht, der Besuch einer Waldorfschule, Facetten der Persönlichkeit wie Empathiefähigkeit und Selbstkontrolle, die Eingebundenheit in Freundeskreise und Schulgemeinschaft, das Vorbildverhalten der Familie und das Umweltwissen eine signifikante Rolle. Mädchen sowie Waldorfschüler:innen und Schüler:innen mit einer hohen Ausprägung der genannten Faktoren verhalten sich nach eigenen Aussagen deutlich umweltbewusster als andere Schüler:innen.
Im Rahmen der Konferenz konnte das Forschungsteam mit einem interdisziplinären Fachpublikum die Komplexität zwischen Wissen, Wissenserlangung, Haltung und tatsächlichem Verhalten im Spannungsfeld zu einem nachhaltigen Lebensstil diskutieren. Was festgehalten werden kann: Das Bildungssystem der Waldorfschule kann einen nachhaltigen Lebensstil begünstigten. Die Kooperation mit Familien zur gemeinsamen Förderung eines hohen Umweltbewusstseins und -verhaltens kann als erfolgsversprechend angesehen werden.
Hier geht es zu den Projektdetails und hier finden Sie das Poster mit den umfassenden Forschungsergebnissen.