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„Wir fördern Gestaltungsmöglichkeiten für junge Menschen.“

Im Interview blickt das neue Rektorat der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft zum Jahresende nach vorne: Wo stehen wir, wo wollen wir hin?

Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen, und die Alanus Hochschule in Alfter bei Bonn blickt zurück auf ein Quartal unter neuer akademischer Leitung. Seit dem 01. September 2024 ist das neue Rektorat tätig. Doch wofür steht die neue Hochschulleitung? Und welche Herausforderungen und Chancen sieht sie für die kommenden Jahre? Wir haben nachgefragt. 

Rektor Prof. Dr. Thomas Maschke wird unterstützt durch die beiden Prorektor:innen Prof. Dr. Stefanie Greubel, Studiengangsleitung Kindheitspädagogik, sowie Prof. Dominik Schiefner, Dekan des Fachbereichs Darstellende Kunst. Komplettiert wird das Team von Kanzler Michael Schröder. 

Die Vision der Alanus Hochschule sieht vor, Gesellschaft zukunftsfähig zu gestalten. Gleichzeitig gewinnt unsere Gegenwart zunehmend an Komplexität. Wie wollen Sie junge Menschen dazu befähigen, sich gestalterisch in unsere Gesellschaft einzubringen?

Thomas Maschke: Zunächst geht es darum, dass junge Menschen die Zuversicht in die eigenen Gestaltungsmöglichkeiten behalten und immer wieder erneuern. Dazu möchten wir ihnen eine reiche Palette von Wahrnehmungs- und Handlungsoptionen an die Hand geben.

Stefanie Greubel: Gerade in Zeiten, die sich durch eine geringere Stabilität und Vorhersehbarkeit auszeichnen, kommt es auch auf einen generationenübergreifenden Zusammenhalt an. Eine Gesellschaft ist nur dann zukunftsfähig, wenn sich ihre Mitglieder nicht nur als Individuen, sondern gleichermaßen als Träger gemeinschaftlicher Werte verstehen. Daher setzen wir uns an der Alanus, neben der Vermittlung fachlicher Kompetenzen, auch besonders für ein gemeinsames solidarisches Handeln ein, bewegen mit unseren Studierenden pädagogische und philosophische Fragen und fördern nachhaltige Projekte. 

Dominik Schiefner: In der Komplexität gesellschaftlicher Strukturen liegt auch eine Chance des Miteinanders, wenn man nicht nur nach einfachen Antworten sucht, sondern nach klugen Fragen, nach dem Wesen einer Sache.

An der Alanus Hochschule soll der ganze Mensch im Miteinander von Kunst und Wissenschaft gefördert werden. Worin steckt für Sie der Mehrwert aus diesem offenen Ansatz?

Michael Schröder: Bei uns fließt die Kunst in alle Studiengänge ein. Wir bewegen unsere Studierenden nicht nur zum Denken, sondern zum Umdenken. Unkonventionelle Wege gehen, die Persönlichkeit erweitern und mithilfe von Kunst und Philosophie kreative Konzepte entwickeln. Diesen Mehrwert möchten wir unseren Studierenden mitgeben.

Dominik Schiefner: Andreas Schleicher, Bildungsdirektor der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), schrieb, dass sich die Anforderungen an Bildung im Zeitalter von Künstlicher Intelligenz und rasanten Entwicklungen fundamental ändern. Zukunftskompetenzen wie Teamstärke, Empathie, Resilienz, Kreativität und Kommunikation würden immer wichtiger werden. Die Alanus Hochschule sehe ich als Schatzkiste:. Ich glaube, gerade in der Vermittlung dieser Future Skills sind wir gut aufgestellt. Die Kunst kann da behilflich sein, anders, bewegter denken zu lernen. Visionen können gestaltet werden, die vielleicht erst einmal unmöglich erscheinen. 

Stefanie Greubel: Wir stehen für die Verbindung von Kopf, Herz und Hand. Mir ist es wichtig, die Studierenden diese Zusammenhänge erfahren zu lassen und eine Haltung zu befördern, die die Kompetenz beinhaltet, verschiedene Perspektiven zu erfassen und für sich, für die eigene Biografie und für das eigene Positionieren und Handeln eigenverantwortlich zu nutzen. 

Welche Impulse möchten Sie als Rektorat setzen?

Thomas Maschke: Wir alle setzen unterschiedliche Impulse, die sich wunderbar ergänzen. Mein Fokus liegt darauf, hochschulische Weiterbildungsformate weiterzuentwickeln, einzelne Studiengangprofile und damit den „Unique Selling Point“ (USP) der Hochschule insgesamt zu schärfen sowie Studiengänge neu zu etablieren, die den gesellschaftlichen Wandel antizipieren und kreativ-konstruktiv unterstützen. Das alles mit offener und respektvoller Kommunikation, wofür die Hochschule seit jeher steht.

Stefanie Greubel: Da kann ich gut anknüpfen, denn sowohl unsere Hochschule insgesamt als auch unser Rektorat zeichnen sich durch ein besonderes Merkmal aus: die Förderung der Gemeinschaft und die Begeisterung für das eigene Tun. Auf dieser Basis ist es mir ein Anliegen, sowohl die Kolleginnen und Kollegen als auch die Studierenden darin zu unterstützen, dass wissenschaftliche, künstlerische und auch organisatorische Prozesse weiterhin mit Leben und Leidenschaft gefüllt werden können. Zu dieser Qualitätssicherung gehört ein sensibler, aber auch realistischer Blick auf die bestehenden Strukturen der Hochschule sowie ein gegenseitiges Wahrnehmen der einzelnen Bedarfe.

Michael Schröder: Als Kanzler der Hochschule sehe ich es als mein Ziel, die Marke Alanus regional, überregional und langfristig auch international zu etablieren. Ich möchte die Effizienz von Verwaltungsprozessen weiterhin steigern, insbesondere auch durch umfassende Digitalisierung. 

Stichwort Zukunft: Wo sehen Sie die Alanus Hochschule in fünf Jahren?

Dominik Schiefner: Schon heute wird die Alanus Hochschule als Perle der Hochschullandschaft bezeichnet. Ich denke in fünf Jahren brummt der Laden voll von motivierten, innovativen, im besten Sinne fordernden Studierenden. Die Alanus Hochschule ist dann DER Name für kreative Zukunftsbildung mit Studiengängen, die im besten Sinne des Liberal Arts-Gedankens kooperativ Ideen vermitteln, die weit über den „Tellerrand“ hinausgehen. Die Alanus ist ein pluralistischer Ort der Freiheit, an dem produktives, kritisches Hinterfragen die Basis des Handelns ist.

Stefanie Greubel: Der Alanus Hochschule steht für eine fundierte wissenschaftliche Auseinandersetzung, auch mit Fragen der Anthroposophie, und stellt sich den Herausforderungen, die mit einem kritischen Blick auf Rudolf Steiner oder die Praxis der Waldorfpädagogik einhergehen. Ich bin überzeugt, dass sich dieses Bild auch in Zukunft fortsetzen wird und die Alanus Hochschule noch bekannter dafür wird, dass sie durch ihre interdisziplinäre Verknüpfung von gesellschaftlich relevanten Aspekten einen wichtigen Beitrag für eine zukunftsfähige Gesellschaft leisten kann.

Thomas Maschke: Ich möchte es konkret machen: Die Alanus Hochschule wird ihr bestehendes Netzwerk von fachlichen und regionalen sowie internationalen Partner:innen noch erweitern und mit ihrem Portfolio gesellschaftlich-relevanter Studiengänge einen exzellenten Ruf innerhalb der Hochschullandschaft sowie bei Studieninteressierten genießen. Unsere Studierenden gestalten nicht nur die Hochschule aktiv mit, sondern setzen auch in den von ihnen ergriffenen Berufsfeldern kreative Impulse und ermöglichen neue Entwicklungen in der Gesellschaft. Als Rektorat freuen wir uns, Teil dieses Prozesses zu sein.

„Wir fördern Gestaltungsmöglichkeiten für junge Menschen.“
Benjamin Westhoff