In enger Verbundenheit mit unserer Hochschule und der Software AG – Stiftung (SAGST) hat Dirk Randoll vielfältige Brücken geschlagen: Er zählt zu den Pionieren der empirischen Beforschung der Waldorfpädagogik und sah darin einen Teil seiner Lebensaufgabe. Mit ihm verliert die Waldorfpädagogik einen kritischen Freund, der mit seiner analytischen Außensicht Bedeutendes für ihre Anerkennung geleistet hat. Viele der bis dato eher theoretisch formulierten Vorurteile aus der Öffentlichkeit, aber auch innerhalb der Erziehungswissenschaften, z. B. über den Grad der weltanschaulichen Beeinflussung oder über mangelnde Lernleistungen an Waldorfschulen, konnten anhand seiner konkreten Befunde widerlegt werden.
Dirk Randoll hatte seit 2004 eine Professur für empirische Sozialwissenschaft in Alfter inne. Er war damit der erste erziehungswissenschaftliche Professor unserer Hochschule. Von 2004 bis 2017 leitete er das Institut für Erziehungswissenschaft und empirische Sozialforschung im Fachbereich Bildungswissenschaft. Seine zahlreichen Forschungen haben maßgeblich zur akademischen Reputation der Hochschule sowie der Erlangung des kooperativen Promotionsrechtes in diesem Fachbereich beigetragen. Auch ist es ihm gelungen, ein breites und lebendiges nationales wie internationales Forschungsnetzwerk für die Konzepte alternativer Lernformen zu etablieren.
Die Alanus Hochschule trauert um einen Wissenschaftler, der mit seinen Forschungen Neuland betreten hat und der einen sehr guten Ruf nicht nur in der erziehungswissenschaftlichen Fachwelt genießt. Wir sind dankbar dafür, dass wir seine Schaffenskraft erleben durften. Mit 64 Jahren ist er viel zu früh von uns gegangen. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Unsere Anteilnahme gilt seiner Familie.
