Der Unternehmer, dm-Gründer und Professor Götz W. Werner ist am 8. Februar 2022 nach langer Krankheit verstorben. Götz W. Werner war - neben vielen anderen Verdiensten - auch ein wichtiger Wegbegleiter der Alanus Hochschule. Von 2003 bis 2017 hat er die Hochschule, die zu dieser Zeit unter Leitung von Gründungsrektor Marcelo da Veiga stand, auf vielfältige Weise nachhaltig unterstützt. Die Einführung des BWL-Studiengangs Wirtschaft neu denken im Jahr 2006 wäre ohne sein Engagement undenkbar gewesen und die Gründung des Fachbereichs Wirtschaft wahrscheinlich nicht zustande gekommen.
dm-drogerie markt hat auf seine Initiative hin den Fachbereich über viele Jahre durch Praxisplätze für Studierende und die Übernahme der Studiengebühren unterstützt. Auch die Entwicklung von Studien- und Weiterbildungsangeboten an der Alanus Hochschule und dem Alanus Werkhaus wurden durch seine Impulse bereichert.
Götz W. Werner widmete sich früh den Themen Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit und fühlte sich mitverantwortlich für die gesellschaftliche Entwicklung. Mit der Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens für alle, die er ganz im Dienst der Freiheit sah, beschäftigte er sich schon seit langem und gehörte seit 2005 zu den öffentlich am meisten gehörten Befürwortern. Aufgrund seines Einsatzes konnte der Weg für eine darauf ausgerichtete Soziologie-Professur am Institut für philosophische und ästhetische Bildung der Alanus Hochschule geebnet werden, die Sascha Liebermann heute innehat.
Im Rahmen einer Anschubfinanzierung wurden von seiner Stiftung auch weitere Stellen gefördert, beispielsweise eine Junior-Professur für Bewusstseinsforschung im pädagogisch-anthropologischen Kontext. Mit zahlreichen Stipendien, die durch seine Unterstützung für die ersten Generationen Studierender des Studiengangs Philosophie, Kunst und Gesellschaftsgestaltung bereitgestellt wurden, setzte er weitere Bildungsimpulse an der Alanus Hochschule.
Die Alanus Hochschule und das Alanus Werkhaus verdanken Götz W. Werner sehr viel, und es entsprach seinem Geist, dass manche Förderungen in der Öffentlichkeit gar nicht sichtbar wurden. Er war der Hochschule stets persönlich verbunden, führte mit Kolleg:innen und Studierenden Gespräche über gesellschaftliche Verantwortung, Unternehmertum, bedingungsloses Grundeinkommen, Teilhabe und Anthroposophie. Er hielt zahlreiche Vorträge und Vorlesungen - unter anderem auch im Rahmen einer Gastprofessur im Fachbereich Wirtschaft - und inspirierte die Zuhörenden mit Sätzen wie diesem: „Der Mensch ist ein Sinnsucher und dann findet man auch die Quellen, aus denen man schöpfen kann. Wenn man meint, man wüsste alles, geht es auf jeden Fall schief.“
Mit großem Respekt nehmen wir Abschied von einem kreativen Geist, der mit Mut, Durchsetzungskraft und Freiheitsliebe für seine großartigen und wegweisenden Überzeugungen öffentlich eingetreten ist. Er wird dem Alanus-Kollegium, zahlreichen Studierenden, aber auch Partnern und Förderern von Hochschule und Werkhaus unvergessen bleiben.
Unser aufrichtiges Mitgefühl gilt seiner Familie.
