Ein erfolgreiches Kunststück: Vor 15 Jahren startete die Alanus Hochschule in Alfter bei Bonn den ersten Bachelorstudiengang in Betriebswirtschaftslehre an einer Kunsthochschule. „Uns ist wichtig, dass die Studierenden neben dem betriebswirtschaftlichen Fachwissen Fragen des nachhaltigen Wirtschaftens aus unterschiedlichen Perspektiven – Soziologie, Philosophie, Ökonomie und der Kunst – betrachten. Sie werden dadurch angeregt, innovative Ideen für ein zukunftsfähiges und ökologisches Wirtschaftsleben zu entwickeln“, sagt Professorin Eva-Maria Walker, Dekanin des Fachbereichs Wirtschaft. Wie wichtig das Thema Nachhaltigkeit in Unternehmen mittlerweile ist, zeigt auch eine aktuelle Umfrage der Bertelsmann-Stiftung.
Unkonventionell vorgehen und um die Ecke denken: In klassischen BWL-Studiengängen lernen das die wenigsten. Immer mehr Unternehmen suchen jedoch Mitarbeitende, die innovative Wege gehen. Die Alanus Hochschule setzt deswegen auf Kunst. Künstlerische Praxis hilft den Studierenden besser zu erkennen, was ihre ganz persönlichen Aufgaben in dieser Gesellschaft sind. Künstlerische Herangehensweisen helfen auch, komplexe Zusammenhänge z.B. zwischen wirtschaftlichem Handeln und menschlicher Entwicklung ganzheitlicher zu begreifen. „Mit pluralen Perspektiven, die Komplexität nicht leugnen, sondern sichtbar machen, kommen wir zu neuen Wegen und Lösungen in der Wirtschaft, die wir dringend brauchen – die Grenzen dieses Planeten sind schon erreicht” , sagt BWL-Professorin Susanne Blazejewski.
Lavinia Muth erinnert sich gerne zurück an ihre Studienzeit in Alfter: Sie gehörte zum Pionierjahrgang 2006 und arbeitet heute als Nachhaltigkeitsmanagerin beim Modelabel ARMEDANGELS in Köln: „Wir haben gelernt, mutig zu sein und alles zu hinterfragen, um Gestaltungsmöglichkeiten in der Wirtschaft aufzuzeigen. Systemkritiker haben wir aber genug. Wir müssen ins Machen kommen. Und genau das versuche ich in meinem Job zu tun – Verhältnisse wirklich zu verändern.“
Mittlerweile kooperiert die Alanus Hochschule mit rund 30 Praxispartnern, die eine sozial und ökologisch orientierte Unternehmensführung betreiben – darunter Alnatura, VAUDE, Riese & Müller, Weleda sowie die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Dort sammeln die Studierenden bis zu ihrem Abschluss 60 Wochen Berufserfahrung – vom Regaleinräumen bis zur Führungsetage.
Für die Zukunft wünscht sich der Fachbereich eine weiterhin wachsende Resonanz auf Themen des nachhaltigen und gesellschaftlich-transformativen Wirtschaftens, sowohl bei zukünftigen Studieninteressierten als auch bei Unternehmen, die den Fachbereich als Praxispartner begleiten.
Wirtschaft neu denken
Der Fachbereich Wirtschaft bietet einen Bachelor- und einen Masterstudiengang Betriebswirtschaftslehre an. Zudem vermittelt der Bachelorstudiengang „Nachhaltiges Wirtschaften“ seit dem Herbstsemester 2016 vor allem Kompetenzen und betriebswirtschaftliches Wissen in Management, Marketing und Mitarbeiterführung mit einem Schwerpunkt im Nachhaltigkeitsmanagement. Seit 2019 komplettiert der Bachelorstudiengang Wirtschaft, Gesellschaft, Innovation das Studienangebot des Fachbereichs. Hier stehen vor allem gesellschaftswissenschaftliche Fragen im Kontext digitaler Innovationen und Transformationen in Wirtschaft, Gesellschaft und Arbeitswelt im Zentrum des Studiums.
Weitere Informationen zu den Studiengängen finden Sie unter: www.alanus.edu/studium-wirtschaft