In Kooperation mit Wirtschaftsstudierenden der Alanus Hochschule und den Gemeinwohl-Beraterinnen Anne Berg und Claudia Schleicher haben der Bonner Energie-Anbieter Knauber Erdgas, das Meckenheimer Logistik-Unternehmen PVS eCommerce-Services, die Bornheimer Metallverarbeitungsfirma Summira und die Kölner Eventagentur Welcome ihre erste Gemeinwohl-Bilanz erstellt. Rektor der Alanus Hochschule Prof. Dr. Hans-Joachim Pieper durfte gemeinsam mit Bornheims Bürgermeister Christoph Becker die Zertifikate überreichen.
Bereits im vergangenen Jahr hatten die Bornheimer Unternehmen Biohof Apfelbacher, Dalitz Immobilien und Nelles Backmanufaktur erfolgreich am Prozess teilgenommen. Das Projekt „Gemeinwohl-Ökonomie“ ist eine Initiative zur nachhaltigen Transformation der Region von Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft Bornheim (WFG Bornheim), Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft, Stadt Bornheim, Bornheimer Unternehmer Kreis und Berater:innen des Gemeinwohl-Ökonomie e.V. Durch die Erstellung einer Gemeinwohl-Bilanz gewinnen die Unternehmen einen 360°-Überblick ihrer bisherigen Nachhaltigkeitsaktivitäten. Sie erkennen, was bereits gut läuft und wo es Verbesserungspotenzial gibt. Die Bewertung orientiert sich dabei nicht am Profit, wie bei einer herkömmlichen Finanz-Bilanz, sondern an Grundwerten wie Menschenwürde, Gerechtigkeit und ökologischer Nachhaltigkeit.
„Die Standortbestimmung mithilfe der Gemeinwohl-Bilanz hat uns nochmal etliche neue Erkenntnisse und einen ganzheitlichen Blick auf unser Unternehmen beschert. Wo stehen wir, und wie können wir uns weiter verbessern? Es war eine unglaublich lehrreiche und bereichernde Zeit. Wir sind nun noch sensibilisierter und werden künftig unter anderem kritischer auf Lieferketten schauen“, sagte Ines Knauber-Daubenbüchel im Rahmen der feierlichen Übergabe im Bornheimer Rathaus.
Willi Lenzen vom Bornheimer Unternehmen Summira GmbH betont, dass die Gemeinwohl-Bilanz „überhaupt nicht vergleichbar“ mit anderen Nachhaltigkeits-Berichterstattungen sei. „Sie ist viel ganzheitlicher und ehrlicher als andere, mir bekannte Berichte. Man schaut sich alle Unternehmensprozesse an und analysiert, wie man dort umweltschonendes Handeln mit wirtschaftlicher Stabilität und sozialer Verantwortung in Einklang bringen kann. Das hilft uns, unser Unternehmen klar zu positionieren – im Markt, der Gesellschaft und vor allem gegenüber den Mitarbeitenden. Ich denke, man hat keine unternehmerische Überlebenschance, wenn man sich diesen Fragen nicht stellt.“ Und Frauke Landsberg von der Welcome Eventagentur resümiert: „Wir haben uns intensiv mit den ethischen Aspekten der Gemeinwohl-Ökonomie auseinandergesetzt. Ein fairer, achtsamer Umgang untereinander ist uns wichtig. Wir werden uns auf den Weg machen und möchten künftig nachhaltigere Veranstaltungen organisieren.“
Unternehmen, die sich so ausrichten und weiterentwickeln möchten, können sich bei der WFG Bornheim oder ihren Kooperationspartnern melden: „Wir werden die erfolgreiche Zusammenarbeit mit unseren Kooperationspartnern fortsetzen und freuen uns immer über Interessenten, um gemeinsam mit den Unternehmen die Gemeinwohl-Orientierung in der Region weiter zu stärken“, so Joachim Strauß, Geschäftsführer der WFG Bornheim.
Bildunterschrift: Bornheims Bürgermeister Christoph Becker (2. v.l.) und Rektor Hans-Joachim Pieper (Mitte) überreichten die Zertifikate im Bornheimer Rathaus.© Alanus Hochschule
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