Kunsttherapie nimmt in der klinischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen eine zunehmend wichtige Rolle ein. Sie unterstützt die Verarbeitung krankheitsbedingter Erfahrungen und psychosozialer Belastungen und fördert die individuellen, gesundheitserhaltenden Ressourcen und allgemeinen Entwicklungspotenziale. Trotz dieser Potentiale ist die Kunsttherapie in der Kinderkardiologie, insbesondere in der Ambulanz, bisher wenig etabliert.
Ziel der Untersuchung war es ein kunsttherapeutisches Behandlungsmodell für chronisch herzkranke Kinder theoriebasiert und anwendungsbezogen zu entwickeln, zu erproben und zu evaluieren. Über einen Zeitraum von einem halben Jahr wurde Kunsttherapie als ambulante begleitende Behandlungsmaßnahme in der Kinderkardiologie des Herzzentrums der Universitätsklinik zu Köln in Kleingruppen angeboten. Anhand von Videoaufzeichnung und Gestaltungen der Kinder wurden Prozessverläufe erfasst, in Abschlussinterviews mit Eltern und Kindern reflektiert und die so gewonnenen Ergebnisse abschließend qualitativ computergestützt (atlas.ti) ausgewertet. Ergänzend dazu wurden ein Fragebogen zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität (KINDL-R) sowie ein Menschzeichentest (ZEM) im Prä- Post Design eingesetzt.