Prof. René Harder
Professor für Schauspiel
Studiengangsleiter performArt
Fachgebiet Schauspiel Schwerpunkte Szenenstudium und Projektentwicklung
René Harder wurde 1971 geboren und wuchs in Konstanz am Bodensee auf. Seit 1999 freischaffend tätig an Theatern in Hamburg, Görlitz, Leipzig und Konstanz, sowie für Film und Fernsehen (ZDF/NDR/arte) als Regisseur, Autor und Schauspieler. Er ist Vater von fünf Kindern.
Ausbildung
1991 Abitur an der Waldorfschule Überlingen-Rengoldshausen. Schauspiel- und Regiestudium am Staatlichen Institut St. Petersburg (Russland), Schauspielkurs "Michael-Tschechov-Studienjahr" in Berlin, Studium der angewandten Theaterwissenschaften in Gießen (bei Heiner Goebbels, Jean-Marie Straub u. a.) 2000 Abschluss als Diplom Regisseur am Institut für Theater, Musiktheater und Film der Universität Hamburg (bei Jürgen Flimm, Anselm Weber, Christof Nel, Wolfgang Engel, Manfred Brauneck u. a.).
Stipendien und Preise
Als Paul-Maar-Stipendiat nahm René Harder an der Dramatikerwerkstatt in Wolfenbüttel 2002 teil. Im Mai 2006 bekam er das Stipendium für das Internationale Forum der Berliner Festspiele zum Theatertreffen. 2008 Grenzgänger-Stipendium der Robert Bosch Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Literarischen Colloquium Berlin für die Recherchen zum Kino-Dokumentarfilm "Die Hüter der Tundra".
Sein in Ko-Regie mit Jan Hinrik Drevs gedrehten Dokumentarfilm „Herr Pilipenko und sein U-Boot“ gewann den Publikumspreis auf dem renommierten Filmfestival in Yamagata (Japan), den mit 5000 Dollar dotierten Preis "Best Documentary" in Cleveland (USA) sowie den Intermedia-Globe-Silver (Human Relations and Values) beim World Media Festival Hamburg 2007.
Lehrtätigkeit
Im WS 2004/05 und SS 2006 künstlerischer Gastdozent für Theater am Institut für kulturelle Infrastruktur Sachsen (IKS), Hochschule Görlitz/Zittau. Seit April 2008 Hochschullehrer an der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft. Im Oktober 2008 Ernennung zum Professor für Schauspiel mit dem Schwerpunkt Szenenstudium und Projektentwicklung. Von 2008 bis 2016 war er Leiter im Fachgebiet Schauspiel und im Fachbereich Darstellende Kunst. Seit 2021 ist Harder Leiter des Studiengangs performArt.
Nach der Auseinandersetzung mit klassischen Stücken wie "Elektra" von Sophokles (Studioproduktion Zeisehallen, Gastspiele in Bremen, Zürich, Potsdam, Kassel) oder Kleists "Käthchen von Heilbronn" (Kammerspiele Hamburg) trat René Harder zunehmend mit Stücken in Erscheinung, die er selbst schrieb oder mit dem Ensemble entwickelte. Das Stück "Kalte Platte" (Thalia Theater Hamburg/TiK) mit der Obdachlosentheatergruppe Obdach-Fertik-Los fand 1998 großes Echo bei Publikum und Medien.
"Kinder der Musik. Oder was es heißt Wieniawski zu spielen" wurde auf zahlreiche Festivals eingeladen, darunter das Uraufführungsfestival des Heidelberger Stückemarkt 2006, wo am 8. Mai im großen Haus auch die Erstaufführung auf Polnisch stattfand. Es war offizieller Bestandteil der Görlitzer/Zgorzelecer Bewerbung als Kulturhauptstadt 2010 (Görlitz wurde schließlich auf Platz zwei hinter Essen nominiert) wie auch das begehbare Hörspiel "Geh-Hör-Gang" (72 min.), das durch die historische Altstadt von Görlitz zum Heiligen Grab führt. Letzteres wurde auf der Buchmesse Leipzig 2006 zum internationalen Hörspielwettbewerb ausgewählt.
Harder schreibt seine Theaterstücke, die vom Drei-Masken-Verlag vertreten werden, überwiegend im Auftrag. 2007 schrieb er „Kampfgruppe Benz“ für das Stadttheater Konstanz. Sein Stück „Alles oder Nichts“ für das Theater Görlitz wurde 2009 auf dem historischen Marktplatz „Untermarkt“ uraufgeführt und 2010 in einer Wiederaufnahme gezeigt. Im April 2013 kam „Aschgrau Schillernd. Das Debut zwischen Traum und Krise“ in der Regie von Dominik Schiefner im Theater Bonn (Werkstatt) zur Uraufführung.
Am 24. Februar 2011 startete in Köln der Rudolf-Steiner-Express, ein Kultur-Sonderzug, der im 150. Geburtsjahr des österreichischen Philosophen und Begründers der Anthroposophie die wichtigsten Stationen seines Lebens und Wirken ansteuert. René Harder initiierte und leitete das Event am Kölner Hauptbahnhof, das zur „Zugtaufe“ auf der Domplatte und im Bahnhof veranstaltet wurde.
Über 50 Inszenierungen mit Schauspielern, Schauspielstudenten und Jugendlichen, darunter mehrere Erstaufführungen (Baliani, Marchetti, Puschkin und Eigenproduktionen)
Auszeichnung der Stiftung "Humanismus Heute" für die Inszenierung von "Das Haus der Temperamente" (Nestroy)
Einladung der Inszenierung "Die geliebte Stimme" (Cocteau) zum Theaterfestival 2000 am Goetheanum (Schweiz)
Als Schauspieler stand er in mehr als 20 Rollen auf der Bühne. 1996 erhielt er mit seinen Kollegen vom Landestheater Schwaben den Ensemble-Preis. Bei den Bayerischen Theatertagen spielte er die Titelrolle in der Uraufführung von Reinhold Massags bitterer Komödie "Der Theaterkoch".
In Zusammenarbeit mit Jan Hinrik Drevs entstand 2005/06 "Herr Pilipenko und sein U-Boot", der auf zahlreiche Festivals eingeladen wurde , darunter Edinburgh International Film Festival (GB), The World Film Festival Montreal (Kanada) und das Filmfest München. Er gewann in Cleveland (USA), Yamagata (Japan) und Hamburg auf Filmfestivals Preise (siehe unter Stipendien und Preise).
2008 war auf den Nordischen Filmtagen seine Dokumentation „Herr Pilipenko und der rote Teppich“ über die Spuren, die das Filmprojektes in dem Drehort Jevgenivka (Ukraine) hinterließ, zu sehen.
Zuvor Regie und Drehbücher für Kurzfilme ("nah dran" und "Der erste Blick", Festivalteilnahme: Nordische Filmtage Lübeck 2003 u. a.) und Imagefilme (unter anderem für dm-drogeriemarkt).
2007 - 2012 recherchierte und drehte René Harder die deutsch-norwegische Koproduktion „Die Hüter der Tundra“ (Lichtblick Film und relation04 in Zusammenarbeit mit ZDF/Arte), die 2013 beim Internationalen Filmfestival in Locarno 2013 Premiere hatte. 2015 lief der Film bundesweit im Kino.