Hier finden Sie die genauen Modulbeschreibungen, die innerhalb dieser Weiterbildung von der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft angeboten werden:
Modul „Künstlerische Methoden und Interventionen in Organisationen“
Künstlerische Methoden und Interventionen stellen eine wichtige Erweiterung des Instrumentariums nachhaltiger Führung dar. Sie eröffnen in der direkten Erfahrung künstlerischer Handlungs- und Denkweisen neue, ungewohnte Perspektiven und nutzen Materialien, die neugierig machen und zur Erkundung einladen. Das eigene Handeln und das des Gegenübers wird als gestaltbar wahrgenommen, es können in einem wertungsfreien Spiel-Raum neue Handlungsoptionen erkundet werden. Das Denken kann die gewohnten Routinen verlassen. So entstehen in der Begegnung miteinander und mit dem Material neue Räume für Veränderung, Kreativität und Innovation.
Gleichzeitig erreichen künstlerische Interventionen Mitarbeitende (und andere Stakeholder) auf anderen Ebenen: emotional, radikal subjektiv, aktivierend. Für die nachhaltige Umgestaltung von Wirtschaft und Unternehmen entstehen so neue Ansätze und Wirkungsprozesse. Freuen Sie sich auf praktische Kunsterfahrungen, die neben dem Gewohnten liegen und entdecken Sie sich selbst (neu) als Gestalter:in.
Das Modul vermittelt Kenntnisse und Kompetenzen in folgenden Themenfeldern:
- Handlungssituationen und Handlungskompetenzen im Berufsalltag mit künstlerischem Handeln verknüpfen
- Die Phasen und Spezifika künstlerischer Prozesse
- Wahrnehmungsmöglichkeiten und deren Anwendung
- Ausgewählte künstlerische und kreative Methoden
- Rahmenbedingungen für erfolgreiche künstlerische Interventionen
- Bedeutung der eigenen künstlerischen Haltung
- Möglichkeiten des Transfers konkreter künstlerischer Methoden auf den Berufsalltag
Dozierende: Anke Johannsen // Künstlerpaar Hoernemann & Walbrodt
Termine: 06.-08.11.2024 und 23.11.2024
Modul „Re-Drawing the Economy: Ökonomische Vorstellungskraft üben“
In diesem Modul analysieren und bearbeiten wir mit den Mitteln der Zeichnung Bilder der Nachhaltigkeit. Welche Kraft haben Bilder, um Wirtschaft neu denken und gestalten zu können? Wir blicken hier einerseits auf historische Narrativen und Bilder zurück (z.B. die unendliche Wachstumskurve), andererseits erforschen und zeichnen wir neue Formen und Vorstellungen von Nachhaltigkeit und Wirtschaft. Dabei beziehen wir uns auf die synchrone Historie unseres aktuellen Kunst- und Wirtschaftsbegriffs, stellen unerwartete Gemeinsamkeiten zwischen der freien Kunst und der freien Marktwirtschaft fest, und vergleichen die aktuelle Entwicklung von Social Entrepreneurship und Sozialer Skulptur.
Künstlerische Praxis und wirtschaftliches Handeln werden in der Tradition einer de-kolonialen Perspektive positioniert, was es uns erlaubt, neue Verbindungen und Möglichkeiten zwischen wirtschaftlichem Handeln und gesellschaftlichen Gestalten zu erschliessen. Wir untersuchen künstlerisches Handeln in Hinblick auf gewollte transformative und emanzipatorische sozio-politische Bewegungen. Der dem Modul zugrundeliegende erweiterte Kunstbegriff wird aktiv als Möglichkeit genutzt, um Gegensatzdenken und binäre Zuordnungen aufzulösen (z.B. Kunst oder Mathe, denken oder fühlen, wirtschaftlich oder sozial, etc.)
Dozierende: Prof. Kathrin Böhm
Termin: April 2025
Modul „Leitbildarbeit und Kommunikation“
Leitbilder sind wichtige Elemente einer wertorientierten Kommunikation im Unternehmenskontext. Sie lernen in diesem Modul, zeit- und zielgemäß Leitbilder zu entwickeln – auch mit Prozessen und Ansätzen der Kunst – und sie in der Kommunikation intern und extern umzusetzen. Dabei arbeiten wir mit Übungen und Interventionen der Theaterpädagogik, die Sie sensibilisieren für unterschiedliche Formen und Ebenen der verbalen und nonverbalen Kommunikation und Ihre Wahrnehmung für offene und unterschwellige Kommunikationsformen schärfen.
Dozierende: Angela Kühn, Bianca Lehnert
Termin: Mai 2025
Modul „Ästhetische Unternehmensgestaltung“
Die Nachhaltigkeitswende im Unternehmenskontext erfordert tiefgreifende Veränderungen in der Kultur der Organisation, in unseren Denkmodellen und Haltungen und damit auch in den Bildern und Narrativen, die unser Wahrnehmen und Denken prägen. Ästhetische Ansätze, die Emotionalität, Visualität und nicht-reduzierbare Komplexität als Elemente der Organisationsgestaltung ernstnehmen, können dabei eine wirksame Erweiterung der dominanten rational-analytischen Perspektiven des Managements sein. Das Modul erschließt wissenschaftlich fundiert Perspektiven der Ästhetik im Kontext von Unternehmen, zeigt Wirkungsweisen des Ästhetischen in konkreten Handlungsfeldern auf und stellt Möglichkeiten zur praktischen Erprobung ästhetischer Methoden in der Unternehmensführung bereit. Die ästhetische Dimension wird dabei erkennbar als wichtiger Gestaltungsraum für Veränderungsprozesse, insbesondere für die Nachhaltigkeitsentwicklung der Organisation.
Das Modul vermittelt Kenntnisse und Kompetenzen in folgenden Themenfeldern:
- Ästhetik und Organisation: Begriffe, Konzepte, Forschungslinien
- Ästhetischer Kapitalismus
- Funktionen der ästhetischen Dimension im Gesamtsystem Organisation
- Emotionalität im Unternehmenskontext
- Ästhetische Führung und Arbeit
- Ästhetik in der Nachhaltigkeitsentwicklung der Organisation
- Methoden der ästhetischen Organisationsforschung
- Ansätze zur Gestaltung und Inszenierung von Materialität, Körper und Raum im Organisationskontext
Dozierende: Prof. Dr. Susanne Blazejewski, Hans-Jürgen Frank
Termin: Juni 2025