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Freude, schöner Götterfunken

Beethovens 9. Sinfonie feiert 200-jähriges Jubiläum! Studierende der Alanus Hochschule haben sich in Kooperation mit dem Beethoven Orchester Bonn künstlerisch mit der Sinfonie auseinandergesetzt.


200 Jahre 9. Sinfonie: Am 7. Mai 1824 wurde Beethovens 9. Sinfonie mit der Vertonung von Friedrich Schillers „Ode an die Freude“, die zum Weltkulturerbe erklärt und zur musikalischen Grundlage der Europahymne wurde, in Wien unter Mitwirkung des ertaubten Komponisten uraufgeführt. Beethovens Persönlichkeit wie auch seine Musik haben auch heute noch eine inspirierende Wirkung auf Künstler:innen der unterschiedlichsten Gattungen, so auch in der Bildenden Kunst.

In unterschiedlichsten künstlerischen Medien haben sich seit Anfang 2024 Studierende der Alanus Hochschule aus der Klasse von Prof. Dr. Ulrika Eller-Rüter in dem Projekt „feuertrunken“ im erweiterten Sinne mit Beethovens 9. Sinfonie und den hier angestimmten Themenfeldern, wie Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Zukunft der Menschheit, aber auch mit den individuellen Krisen im Leben des Komponisten wie Taubheit, Einsamkeit. Vom Klang zur Stille.

 Auf einer gemeinsamen Exkursion nach Wien stand unter anderem. die Betrachtung von  Gustav Klimts „Beethoven-Fries“ in der Wiener Sezession auf dem Programm, ein über drei Wände verlaufendes Werk des Wiener Jugendstils, in welchem in der „Schlussszene“ wie himmlische Hierarchien gestaffelte Frauengestalten in bewegter Geste die Künste personifizieren. Sie verweisen, ein eng umschlungenes Paar umrahmend, auf den Gesang, den Schlusschor der 9., auf das Reich der Ideen, die Ideale des Menschen und das ewige Glück.

„Feuertrunken“ als  Motto des Projekts spielt einerseits an auf die Euphorie, mit der das Zitat von Schillers „Ode an die Freude“ von Beethoven als die Utopie einer zukünftigen Menschheit vertont wurde. Die Wortschöpfung „feuer-trunken“ kann aber andererseits auch mit dunklen Untertönen „gehört“ werden, angesichts der Tragik in Beethovens Biografie, die darin zu kulminieren scheint, dass der Komponist bei der Uraufführung der 9. Sinfonie vor 200 Jahren bereits völlig ertaubt war.

In der Gegenwart scheint das Feuer in „feuer-(trunken)“ eine ambivalente Konnotation zu bekommen, angesichts der „heißen“ Themen, der aktuellen hitzigen kriegerischen Konflikte, des Fieberzustands des Planeten durch die Erderwärmung, die brandheißen gesellschaftlichen Diskussionen um die Zukunft der demokratische Ordnung.

Anlässlich des 200jährigen Jubiläums der 9. wird die bereits – bis zur Coronakrise für drei Spielzeiten – im Rahmen der Konzertreihe „UM ELF“ erfolgreich verlaufene Zusammenarbeit zwischen dem Beethoven-Orchester und dem Fachbereich Bildende Kunst bzw. der Klasse Eller-Rüter erneut mit Leben gefüllt. Digitale und analoge Präsentationsformate sind in Vorbereitung, u.a. als Posts bei Instagram (@klasse_ulrika_eller_rueter) und künftig als Publikation („Partitur“).


Ulrika Eller-Rüter  6/24
Essay für das Programmheft des Beethoven-Orchesters anlässlich der Jubiläumskonzerte am 19.6.24 / 21.6.24 / 23.6.24)

 

Bildergalerie:
1. Titelbild: Sanaz Golshani
2. Julia Juengling
3. Can Maurizio Moretti
4. Emily Oehlert
5. Elisa Gabelli
6. Kuan-Yi Wu

Freude, schöner Götterfunken