Familie, Beruf, Bildung und Betreuung: gesellschaftliche Veränderungen und die Vereinbarung von Familie und Beruf, das Messen von Bildungserfolgen im internationalen Vergleich und die Ansprüche an eine wertschätzende, qualitativ hochwertige außerfamiliäre Betreuung zeigen einen deutlichen Handlungsbedarf, der politisch durch zahlreiche Maßnahmenpakete in den Blick genommen wird. Eines dieser Maßnahmen ist die stärkere Vernetzung zwischen Grundschule und außerschulischen Betreuungsangeboten. In NRW ist der Auf- und Ausbau von neu gegründeten offenen Ganztagsschulen, die eine hochwertige Bildung und Betreuung von Grundschulkindern nach der offiziellen Unterrichtszeit seit 20 Jahren vorsehen, weiter in Bewegung. Mit dem Gesetz zur ganztägigen Förderung von Kindern im Grundschulalter haben ab August 2026 zunächst alle Kinder der ersten Klassenstufe einen Anspruch, ganztägig gefördert zu werden. Der Anspruch soll in den Folgejahren um je eine Klassenstufe ausgeweitet werden, so dass ab August 2029 jedes Grundschulkind der Klassenstufen 1 bis 4 einen Anspruch auf ganztägige Betreuung in Horten oder offenen und gebundenen Ganztagsschulen hat. Dafür müssen noch mehr als 800.000 zusätzliche Plätze geschaffen und zahlreiche pädagogische Mitarbeiter:innen gefunden werden, deren Qualifikation noch uneinheitlich ist. Um dem Betreuungs-, Lernbegleitungs- und Förderauftrag in einer im Wandel begriffenen Gesellschaft gerecht zu werden, benötigen die Mitarbeiter:innen der OGS vielfältige pädagogische Kenntnisse und praktische Handlungskompetenzen.
Die zertifizierte Hochschulweiterbildung „Fit werden für die Offene Ganztagsschule (OGS)!“ der Alanus Hochschule ab September 2023 setzt an dieser Ausgangssituation an und bereitet Menschen auf die Arbeit mit Kindern zwischen 6 und 12 Jahren in der OGS vor.
Für die Stadt Dormagen wurde zusätzlich exklusiv ein Angebot entwickelt, welches auf die spezifischen Bedarfe der Stadt eingeht. Um die Qualität der außerfamiliären Bildung und Betreuung von Kindern im Grundschulalter zu wahren, zu vertiefen und auszubauen, stellt die Stadt Dormagen zur Unterstützung der Träger eine Fördersumme zur Verfügung, die für die Qualifizierung und Weiterbildung von Ganztageskräften eingesetzt wird. Das Pilotprojekt, welches über den Zeitraum von zwei Jahren Wochenendseminare in Dormagen als auch an der Hochschule in Alfter vorsieht, wird in Dormagen von Regine Lewerenz (Leitung der Schulverwaltung Dormagen) und in Alfter von Prof. Dr. Stefanie Greubel (stellv. Fachgebietsleitung Erziehungswissenschaft, Kindheits-, Kunst- und Waldorfpädagogik) zusammen mit einem Team des Studiengangs Kindheitspädagogik der Alanus Hochschule verantwortet und baut auf einem Fort- und Weiterbildungsprogramm auf, welches 2019 von Ulrike Schiefer (OGS-Fachberatung, Fachbereich Kinder, Jugend, Familien und Schule Dormagen) erarbeitet wurde. Zusammen mit Ulrike Schiefer startete der Kurs mit 17 Frauen am 26.08.2023 in Dormagen. Zuvor wurden am 15. August die Teilnehmenden in einem feierlichen Akt vom Fachbereichsleiter für Kinder, Jugend, Familien und Schule Dormagen Mike Wetzel und seinen Kolleginnen Regine Leverenz und Ulrike Schiefer sowie Prof. Dr. Stefanie Greubel und Prof. Dr. Janne Fengler (Fachgebiet Erziehungswissenschaft, Kindheits-, Kunst- und Waldorfpädagogik Alanus Hochschule) (Foto) begrüßt.
Wir freuen uns über die Zusammenarbeit und das Vertrauen der Stadt Dormagen in unsere Arbeit!